Die Szenen passen ganz offensichtlich nicht zusammen: Zwei Playmobilfiguren sitzen in Bade-Outfits in einem Schwimmring, lassen sich übers Wasser treiben, genießen einen Sommertag. Darunter: Verstörende Kriegs-Szenen, Feuer, Waffen, Menschen ohne Kleider in Gefangenschaft, Zeitungsausschnitte, verfremdete Zeichnungen, ein Brandloch. „Unter der Oberfläche“ – nicht ohne Grund haben die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9A der Hermann-Leeser-Schule ihrer Collage diesen Namen gegeben.
„Es ist schwer vorstellbar, dass am Silbersee nahe Hausdülmen, wo Menschen heute gerne baden gehen, ab 1915 ein deutsches Kriegsgefangenenlager des Ersten Weltkriegs zu finden war“, erklärt Dr. Andrea Peine das Werk ihrer Schülerinnen und Schüler. Sie haben sich im Unterricht mit diesem und anderen wichtigen Kapiteln der deutschen Geschichte beschäftigt. In den kommenden Monaten wird die beeindruckende Collage im Büro von Bürgermeister Carsten Hövekamp im Rathaus hängen. Er war vor Kurzem bei einem Besuch in der Hermann-Leeser-Schule, an dem auch NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller teilgenommen hatte, auf die Arbeit aufmerksam geworden. Anlass war die Unterzeichnung der neuen Bildungspartnerschaft zwischen der Hermann-Leeser-Schule und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
„Ich finde es toll, dass Ihr Euch auf diese kreative Weise mit der Vergangenheit auseinandersetzt, um daraus auch Schlüsse für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen“, betonte Hövekamp und bedankte sich für die Leihgabe. Ende September möchten die Schülerinnen und Schüler die Collage mit nach Essen nehmen – zu einem Workshop im Rahmen der Bildungspartnerschaft.